Weniger unnützes Zeug kaufen
Jeden Sonntag habe ich ein Ritual:
Ich blättere online in den Prospekten der Läden, die wir regelmäßig besuchen und schaue, was die nächste Woche so bringt.
Dabei habe ich schon das eine oder andere gefunden, dass ich tatsächlich brauche und mich gefreut, es vor Ort zu bekommen. Und vor allem, wenn es um Gartenpflanzen geht, fahre ich schon mal extra hin, um welche zu ergattern.
Aber natürlich sehe ich auch viele, viele Dinge an die ich bisher noch nie gedacht habe und ertappe mich plötzlich beim Gedanken daran, ob ich das eine oder andere nicht doch brauchen könnte.
Oder einfach haben will.
Das Gleiche passiert natürlich auch, wenn ich denn Einkaufswagen zwischen den "Grabbeltischen" hindurch schiebe.
Nutzliche Küchenutensilien, von denen ich bisher noch nie etwas gehört habe? Warum nicht! Bastelmaterial kann man doch immer gebrauchen - für die Kinder! Und genau so eine Blumenvase hat mir grade noch gefehlt.
Und - schwupps - ist das eine oder andere Teil im Wagen gelandet.
Der erste Schritt zu mehr Ordnung
Dabei weiß ich natürlich: Der allererste Schritt zu mehr Ordnung ist, die Sachen erst gar nicht ins Haus zu lassen.
Geplant einkaufen statt Impulskäufe.
Sich von Sonderangeboten nicht verleiten lassen.
Qualität bevorzugen.
Solche Dinge halt.
Das ist gar nicht so einfach, wenn man überall und jederzeit von Werbung für alle möglichen und unmöglichen Dinge umgeben ist. Da kommt man schnell zu dem Schluss, dass man ohne genau dieses Teil unmöglich leben kann. Dass man erst zufrieden sein kann, wenn man jenes Teil zuhause hat.
Jedes Teil will etwas von dir
Dabei vergisst man gerne, dass jedes Teil in deinem Zuhause dir Arbeit macht – es muss gepflegt, aufgeräumt und sauber gemacht werden.
Außerdem braucht es Platz, den du nicht mehr für andere Dinge nutzen kannst.
Ist es etwas, dass du wirklich brauchst oder magst, nimmst du diese Arbeit wahrscheinlich mehr oder weniger gerne in Kauf. Der Nutzen ist größer als der Aufwand.
Unnützes Zeug macht dagegen unnötige Arbeit. Viel unnützes Zeug sorgt für Chaos, das dich stresst und belastet.
Weniger unnützes Zeug kaufen
Außerdem ist es deutlich einfacher, im Laden „Nein“ zu sagen, statt sich von Dingen zu trennen, die den Weg in deine Wohnung gefunden haben.
Das ist übrigens ein belegter Effekt: Dinge, die man besitzt, schätzt man als wertvoller ein, als man für das gleiche Teil im Laden bezahlen würde.
Dazu kommt natürlich noch der Ressourcenverbrauch für Dinge, die eigentlich überflüssig sind. Liegen die Sachen einmal im Laden, ist es da natürlich zu spät. Es gibt nur noch die Hoffnung, dass möglichst viele Käufer die Sachen zumindest tatsächlich nutzen. Indem alle anderen es einfach liegen lassen, besteht dann aber die Chance, dass es nicht oder in geringerer Menge nachbestellt und dann auch weniger produziert wird.
Bewusste Kaufentscheidungen treffen
Deswegen ist es langfristig gut und sinnvoll, deine Kaufentscheidungen bewusster zu treffen. Damit dir das in Zukunft etwas leichter fällt, habe ich ein paar Fragen zusammengestellt, die du dir stellen kannst, bevor etwas in deinen Einkaufskorb wandert.
Diese Fragen sollen dir kein schlechtes Gewissen machen, sondern dich einfach ein bisschen zum Nachdenken bringen.
Nicht jede Kaufentscheidung muss komplett rational und sinnvoll sein, aber wenn du viele Impulsentscheidungen triffst, können sie dich hoffentlich lange genug bremsen, dass du bewusster entscheiden kannst.
Generell gilt: Je häufiger du dich für die rechte Spalte entscheidest, umso wahrscheinlicher ist es etwas, dass du eigentlich nicht kaufen solltest. Dabei geht es nicht um die perfekte Lösung. Auch mit ein paar Gründen gegen etwas, können die Gründe dafür überwiegen.
Das spricht für den Kauf: | Das spricht gegen den Kauf: |
Ich habe schon länger geplant, es zu kaufen | Ich bin eben erst auf die Idee gekommen es zu kaufen |
Ich weiß, dass ich es nutzen werde | Ich kann es erst nutzen, wenn ich noch andere Dinge dazu kaufe |
Es passt zu meinem Leben und meinen Gewohnheiten | Ich muss etwas neu und anders machen, um es zu nutzen |
Ich werde es wahrscheinlich in einem Jahr noch nutzen | Ich weiß nicht, ob ich es langfristig nutzen werde |
Ich werde es regelmäßig nutzen | Ich brauche es eigentlich nur einmal |
Ich habe nichts, was den gleichen Zweck erfüllt | Ich habe schon Dinge, die den gleichen Zweck erfüllen |
Ich muss es selber besitzen | Ich kann es mir auch leihen |
Ich habe genug frei verfügbares Geld | Das Geld brauche ich eigentlich für etwas anderes |
Ich finde es ist seinen Preis wert | Ich möchte es eigentlich nur, weil es ein Sonderangebot ist |
Ich bin entspannt und in der Lage, bewusste Entscheidungen zu treffen | Ich bin gestresst, traurig, wütend oder auf andere Art emotional aufgewühlt |
Ich kann in Ruhe über den Kauf nachdenken | Ich fühle mich unter Druck gesetzt, jetzt zu entscheiden |
Ich bin stolz und froh über den Kauf | Ich schäme mich eigentlich dafür, es zu kaufen |
Ich weiß, wo ich es aufbewahren werde und habe dort genug Platz | Ich habe eigentlich keinen Platz dafür |
Wenn ich es nicht mehr brauche lässt es sich weiter geben oder recyceln | Wenn ich es nicht mehr brauche ist es Müll |
Hier kannst du die Tabelle mit einem Klick herunterladen:
Frohes Einkaufen!
Danke für die Liste, finde ich sehr hilfreich!