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Aufräumen leicht gemacht – Vier Strategien für mehr Ordnung

Aufräumen leicht gemacht – Deine klare Linie

Aufräumen – diese lästige Sache, die scheinbar nie ein Ende nimmt.

Wenn du denkst, du bist fertig brauchst du dich gefühlt nur einmal umdrehen und schon sieht es wieder aus, als wäre ein Wirbelsturm durch deine Wohnung gezogen.


"Aufräum-Magie"

Wie schön wäre es, wenn alles automatisch an seinen Platz fliegen würde, sobald du in die Hände klatscht.

Oder wenn nachts die Heinzelmännchen kämen und alles wegräumten.

Oder wenn es zumindest leichter wäre und schneller ginge und weniger Energie bräuchte.

Während die ersten beiden Lösungen eher ins Reich der Phantasie gehören, kann ich dir bei der dritten helfen:

Einfacher aufräumen.

Das ist einer der großen Wünsche, die hinter dem Ziel „Ordnung schaffen“ stehen. Und das ganz ohne Magie.


Wie Unordnung entsteht

Eins ist hoffentlich auch dir klar:

In einem Zuhause entsteht Unordnung, ganz automatisch. Einfach indem die Bewohner ihr Leben leben.

  • Jemand nimmt sich ein Glas Wasser und lässt es für später auf der Arbeitsplatte stehen.

  • Jemand holt die Post aus dem Briefkasten und legt sie auf den Tisch.

  • Jemand hängt die Wäsche ab und stellt den Korb in den Flur.

  • Jemand spielt ganz intensiv und mit ganz vielen Sachen.

  • Und neben der Haustür steht schon seit Wochen der Beutel mit dem Altglas.

Alles ganz normal.


Unordnung und Aufräumen gehören zum Leben

In einer idealen Welt würde jeder alle Sachen sofort wieder an ihren Platz legen, aber zwischen Hausaufgaben und Abendessen ist keine Zeit zum Post sortieren oder Wäsche wegräumen. Außerdem ist es doch auch schön, dass das Kind so toll spielt, auch wenn es danach aussieht wie nach einem Erdbeben.

In echt funktioniert es also nicht so richtig mit dem „sofort“ und Unordnung entsteht.

Diese Unordnung zu beseitigen ist oft harte Arbeit. Und weil es anstrengend und kompliziert ist, schiebst du die Arbeit vor dir her und aus drei Teilen auf dem Esstisch werden zwanzig und das macht es auch nicht leichter.


Aufräumen einfach gemacht

Was also tun, damit das Aufräumen leicht gemacht wird?

Denn das ist doch das Ziel:

  • weniger Arbeit,

  • weniger Nachdenken,

  • einfacher Machen.

Das klingt gut!


Damit es so wird, kümmern wir uns um jeden dieser der drei Bereiche und um die Routinen, die dazu gehören.


Weniger Arbeit beim Aufräumen – Deine klare Linie

Weniger Arbeit beim Aufräumen

Weniger Sachen machen weniger Arbeit – so logisch und so wichtig.


Mehr Sachen machen mehr Arbeit

Jedes Teil, dass du besitzt, kann und wird zur Unordnung beitragen.

Und je weniger jeden Tag aufgeräumt werden muss, umso schneller und einfacher geht es.

Natürlich gibt es viele Dinge, die man im Alltag braucht und bei denen man gerne (?) in Kauf nimmt, dass man sich darum kümmern muss. Dazu kommen aber noch die unzähligen Sachen, die eigentlich nicht nötig sind, aber trotzdem Arbeit machen. (Lies mehr zum Thema "Sechs Gründe, warum ausmisten sich lohnt").

Der erste Schritt ist deswegen – richtig – aussortieren.


Die Sache mit den Kulis

Stell dir vor, du besitzt nur einen Kuli. (Dann müsstest du immer nur einen Kuli aufräumen.)

Weil du nicht jedes mal, wenn du einen Kuli brauchst, das Haus auf den Kopf stellen willst, gewöhnst du dir hoffentlich schnell an, den Kuli immer an einer bestimmten Stelle aufzubewahren und jedes mal dorthin zurück zu räumen. (Das ist das Ideal – in echt sieht es oft anders aus. Denk mal an deinen Schlüsselbund. Ist der immer da, wo er sein soll? Aber dazu weiter unten mehr.)


Stell dir jetzt vor, du hast 100 Kulis. Dann ist es kein Problem, ihn einfach da liegen zu lassen, wo du ihn zuletzt benutzt hast (schließlich hast du noch genug) und ganz schnell liegen etliche Kulis überall verteilt. Und schon ist aus ein paar überzähligen Kulis große Unordnung geworden und du musst nicht nur einen, sondern viele Kulis aufräumen.


Und die Sache mit allem anderen Zeug

Außerdem geht es natürlich nicht nur um Kulis, sondern um viele, viele, viele andere kleine und große Gegenstände, die mehr Unordnung machen und mehr Arbeit beim Aufräumen.

Also: Weniger ist mehr. Und weniger Sachen machen weniger Arbeit. Und das macht es einfacher.


Weniger Nachdenken beim Aufräumen

Um bei den Kulis zu bleiben: Wo gehören die denn hin?

Erster Gedanke ist vielleicht der Schreibtisch.


Wo werden die Sachen genutzt

Du nutzt Kulis aber nicht nur am Schreibtisch, sondern auch am Telefon, auf dem Sofa für Kreuzworträtsel und vor allem in der Küche - um Einkaufszettel zu schreiben, Elternbriefe zu unterschreiben oder Termine in den Kalender einzutragen.

Wenn der Kuli in der Küche, am Telefon oder am Sofa aber keinen Platz hat, weißt du beim Aufräumen nicht, wohin damit.


Zu viele Entscheidungen

Das bedeutet, um den doofen Kuli aufzuräumen musst du nachdenken und Entscheidungen treffen („Bring ich ihn ins Büro? Oder doch lieber woanders hin?“). Das ist anstrengend und führt wahrscheinlich dazu, dass du ihn entweder da liegen lässt, wo er schon lag oder er landet bei anderen heimatlosen Sachen irgendwo. Denn hej, da liegt schon was, da fällt noch ein kleiner Kuli nicht weiter auf.


Alles braucht ein Zuhause

Das lässt sich zum Glück verändern:

Der Kuli braucht ein Zuhause.

Zum Beispiel in einem Stiftehalter neben dem Notizblock, in einer Schale auf dem Couchtisch oder zusammen mit Schere und Tesafilm in einer Küchenschublade.


Alles braucht ein eindeutiges Zuhause

Egal wo und wie:

Es kommt darauf an, dass der Ort eindeutig ist.

Also nicht „irgendwo in der Küche“ sondern „im linken Fach in der obersten Schublade“.

Denn wenn du genau weißt, wo etwas hingehört, kannst du Aufräumen ohne groß nachzudenken, ein bisschen wie auf Autopilot.

(Tipp: Mach ein Klebeetikett mit der Aufschrift „Kuli“ an das Fach – das hilft beim Aufräumen, denn es macht den Platz noch greifbarer und einfacher zu erinnern.)

Das gilt auch für den oben erwähnten Schlüsselbund.

Eindeutige und sinnvolle Plätze helfen, das du beim Aufräumen weniger Nachdenken musst. Und das macht es einfacher.


Feste Plätze für alles – Deine klare Linie

Mehr Einfachheit beim Aufräumen

Ein fester Platz nützt im Alltag allerdings wenig, wenn er zu schwer zu erreichen ist.

Um beim Kuli zu bleiben: Den Kuli nach jeder Benutzung wieder ins Büro zu bringen – auch wenn das DER feste Platz für den Kuli ist - das macht niemand (jedenfalls niemand, der einen Beitrag wie diesen liest). Oder den Kuli den du täglich beim Telefon brauchst wieder in die Küche zu räumen.


Die richtigen festen Plätze

Deswegen bleibt er wieder irgendwo liegen. Er braucht nicht nur einen festen Platz, sondern auch einen Platz dort, wo er tatsächlich benutzt wird. Und wenn es mehrere Orte gibt, an denen du regelmäßig Kulis benutzt, brauchst du mehrere Kulis, die dort jeweils ihr Zuhause haben.

Da du wahrscheinlich nur einen Schlüsselbund hast, braucht der einen wirklich guten Platz. Und PS: Das ist oft nicht das Schlüsselbrett neben der Haustür.


Aufräumen passiert nicht, wenn es zu kompliziert ist

Es ist auch dann zu kompliziert, wenn man erst etliche andere Sachen aus dem Weg räumen muss, um etwas an seinen Platz zu legen.

Für mich persönlich gilt: Eine Tür oder eine Schublade mache ich auf, aber wenn ich dann noch eine Kiste raus nehmen und einen Deckel öffnen muss, räume ich die Sache nicht weg.

Deswegen mag ich in Schränken lieber Kisten ohne Deckel in die ich die Dinge einfach rein werfen kann.


Volle Schränke machen das Aufräumen schwer

Das hängt auch mit einem anderen Grund zusammen, der es zu kompliziert macht: Es ist so voll, dass du das Teil tetris-artig exakt an die richtige Stelle bugsieren muss weil sonst die Schublade nicht zu geht oder der ganze Stapel zusammenbricht.

Um das Aufräumen einfach zu machen, brauchst du genug Raum, um die Dinge ohne Probleme einräumen zu können.

Die Lösung ist hier normalerweise nicht mehr Stauraum, sondern weniger Sachen. Sorry.

(Mehr zum Thema feste Plätze kannst du in diesem Beitrag lesen: "Ein Platz für jedes Teil")


Aufräumen auf Autopilot

Damit du also wie auf Autopilot aufräumen kannst, brauchst du also

  • weniger Sachen

  • eindeutige Plätze und

  • einfache Aufbewahrungslösungen.


Routinierte Routinen

Dazu gehört dann noch eine passende Aufräum-Routine.

Das bedeutet, dass du dir regelmäßig Zeit zum Aufräumen nimmst. In der Küche und dem Haupt-Wohnbereich am Besten einmal am Tag, in anderen Bereichen seltener.

Der Vorteil davon ist ganz klar: Jeden Tag geht es nur um ein paar Teile und es ist in wenigen Minuten erledigt. Wartest du dagegen immer länger, wird es immer mehr. Und je mehr es wird, umso schwieriger und anstrengender ist es und umso größer ist die Gefahr, dass du es immer weiter verschiebst, bis du endgültig überfordert bist. (Mehr dazu kannst du hier lesen: "Wie mit Routinen die Ordnung bleibt".)


Aufräumen leicht gemacht - auch ohne Magie

Alles zusammen ist macht dir das Aufräumen leichter - versprochen. Und du hast auch ohne Heinzelmännchen ein ordentliches Zuhause. Obwohl die Heinzelmännchen natürlich trotzdem nach einer guten Idee klingen.


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